Sauberkeit

Nun ist der letzte Monat der Achtzehnkeiten gekommen und immer wieder stellt mich diese Letzte vor eine Herausforderung, über die ich jetzt schon seit Längerem nachdenke. 

Unser Problem ist es ja nicht, dass es nicht sauber bei uns ist, wir es nicht lieber sauber mögen. Wie oft reinigen wir unsere Hände, duschen, baden, waschen Wäsche oder Geschirr, saugen Staub, wischen über den Tisch oder ein Regal. Aber das Putzen an sich mögen wir meistens nicht so, obwohl es zu unseren regelmäßigen Pflichten gehört. Wie oft putzt ihr eure Fenster, das Auto oder den Keller? Was hat das mit den hier anvisierten Tugenden zu tun? Und dann ist es auch noch die Finale..

Ich zerbreche mir jetzt schon zum dritten Mal bei der Durchführung dieses Programms den Kopf darüber und so richtig klar ist es mir immer noch nicht und vielleicht ist genau das der Sinn: wenn etwas sauber ist, sehen wir es klarer und der Weg dahin – die Reinigung – führt uns zur Klarheit? Bedachtsamkeit und Regelmäßigkeit sind wichtige Elemente für eine selbstverständliche Sauberkeit und da sind wir schon wieder am Anfang der Achtzehnkeiten und der Kreis schließt sich hier?

Sauberkeit hat aber auch etwas damit zu tun, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Je mehr wir haben, je mehr „herumsteht“, desto mehr haben wir sauber zu halten. Wieviele „unnütze“ Dinge hast du in deiner Wohnung/ Haus herumstehen? Hältst du diese wirklich regelmäßig sauber? 

Diese Dinge zu säubern lässt uns auch innehalten. Vielleicht ist einiges mit Erinnerungen behaftet, vielleicht erfüllt es einen anderen Zweck. Aber sich mit diesen Dingen immer wieder zu beschäftigen, klärt zumindest bei mir einiges. 

Und dabei kommt bei mir immer die Frage hoch, wie ich in meinem Alltag auch dies noch ständig bewältigen soll: dies alles wirklich sauber zu halten. Die Tage sind doch auch so oft zu voll..

Und so langsam bekomme ich eine Idee davon, wo mich die Sauberkeit hinführen will: klar zu entscheiden, was wirklich wichtig für mich ist und das dann auch tagtäglich zu pflegen. 

Keine halben Sachen halt!

Eure Nicola Hein