Rauhnächte

Den letzte Beitrag dieses Jahres trete ich sehr gerne an meine Yogalehrerin ab, die schon seit so vielen Jahren meine Yogapraxis begleitet und mich immer wieder inspiriert hat. Tausend Dank, liebe Susanne! 

In meiner Yogaschule Studio 52 in der Bonner Südstadt bieten wir zu diesem Jahreswechsel erstmals eine Kursreihe zu den Rauhnächten an, aufgrund der aktuellen Situation natürlich online. Das heißt, Du kannst von zuhause aus mitmachen und brauchst lediglich eine stabile Internet-Verbindung und ein Smartphone, Tablet oder Laptop.

Um die Rauhnächte ranken sich viele Sagen und Mythen. Sie gelten seit jeher als heilige Zeit, als eine Zeit des Wandels und Zwischenraumes.

Sie haben ihre Wurzeln in der germanischen und keltischen Tradition und rühren aus der Differenz der Tage im Sonnenjahr (365 Tage) und dem Mondjahr (354 Tage). Um diese Differenz auszugleichen, fügten die Kelten 11, quasi nicht existente Schalttage und damit 12 Nächte ein, in denen die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Tore zu einer mystischen „anderen Welt“ weit geöffnet seien, so der Glaube.

In alter Zeit glaubte man außerdem, dass sie Ereignisse im zugeordneten Monat des nächsten Jahres beeinflussen oder gar vorbestimmen könnten, deshalb werden sie auch „Losnächte“ genannt (losen = vorhersagen).

Der Begriff „Rauhnacht“ ist etymologisch umstritten. Gängig sind Herleitungen von rauh (wild), von Rauch oder Räuchern („Rauchnächte“) und vom mittelhochdeutschen Wort rûch (haarig, pelzig) – damit ist das Aussehen der Kobolde und Dämonen gemeint, die zu dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen. Auch Beginn und Dauer werden unterschiedlich interpretiert. Meist handelt es sich um diesen Zeitraum: die Rauhnächte beginnen in der Nacht vom 24. auf 25. Dezember und enden in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar.

Heute bilden sie eine Zeit der Stille, der Rituale, der Reflexion, Kontemplation und Rückschau auf das alte und der Vorschau auf das kommende Jahr.

Jeder Rauhnacht ist neben dem jeweiligen Monat des neuen Jahres ein bestimmter Themenkomplex zugeordnet. So sind wir beispielsweise eingeladen, uns mit Fragen rund um unsere Basis, unsere Wurzeln zu beschäftigen, uns auseinanderzusetzen mit Abschied und Auflösung, Altes zu bereinigen und zu wandeln, unser Herz zu öffnen, aufzubrechen und vieles mehr.

So wirst Du im Kursplan des Studio 52 in dieser Reihe ganz vielfältige Inhalte finden.

Unterstützend zu unserer Yoga-Rauhnacht-Reihe empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu führen und alles zu notieren, was Dir in dieser Zeit widerfährt. Denn alles, so heißt es, was an diesen Tagen geschieht, hat eine ganz besondere Bedeutung, selbst wenn es im ersten Moment auch noch als noch so banal und unwichtig erscheint. Außerdem kannst Du diese Zeit ganz besonders zelebrieren, indem Du Dinge in der Natur sammelst, Deinen Meditations- oder Yoga-Platz zuhause besonders kreativ und schön gestaltest, Rituale etablierst, die Dir gut tun, Deine Meditationspraxis intensivierst und die Qualitäten in Dein Leben einlädst, die heilend und förderlich sind, für Dich und für Andere.

Wenn Du Yoga einmal ausprobieren möchtest und Dich diese Thematik anspricht, kannst gerne die ganze Rauhnacht-Yogareihe buchen. Natürlich kannst Du aber auch an einzelne Stunden dieser Reihe teilnehmen, denn  alle Yoga-Klassen in dieser Reihe sind auch einzeln und für sich genommen inspirierend und anregend. Egal, ob Du Yoga üben magst oder Dich einfach so inspiriert fühlst, laden Dich die Rauhnächte an der Schwelle zum neuen Jahr ein, diesen Übergang bewußt und achtsam zu gestalten und innezuhalten, frei nach dem Motto „If yo can’t go outside, go inside.“ So kannst Du dann vielleicht auch voller Hoffnung ins neue Jahr aufbrechen.

Hier findest Du den Kursplan vom Studio 52. Wenn Du eine Beratung wünschst, wende Dich gerne an Susanne unter 022841027676.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern einen besinnlichen und gesegneten Jahreswechsel.

Susanne vom Studio 52